DEGS1 – Erhebungsinstrumente
Folgende Erhebungsinstrumente sind bei DEGS1 zum Einsatz gekommen:
Ärztliches Interview
Das standardisierte ärztliche Interview bestand aus Fragenblöcken zu Krankheiten, Diagnostik und Therapie sowie zur diagnosespezifischen Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems, zu Impfungen und zu Früherkennungsuntersuchungen.
Arzneimittelinterview
In einem Arzneimittelinterview wurde abgefragt, welche Medikamente die Teilnehmer in den letzten sieben Tagen eingenommenen hatten. Zusätzlich wurden Indikation, Herkunft (ärztlich verordnet oder selbstmediziert), Dauer der Anwendung, Dosierung, Anwendungsfrequenz und Anwendung in den letzten 24 Stunden erfasst.
Gesundheitsfragebögen
Für die Altersbereiche 18 bis 64 Jahre und ab 65 Jahre sind jeweils angepasste schriftliche Selbstausfüll-Fragebögen eingesetzt worden. Themen waren körperliche, seelische und soziale Aspekte von Gesundheit.
Für Teilnehmende, denen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen das Ausfüllen zu viel Mühe bereitete, wurde eine Kurzversion bereitgestellt. Die Fragebögen waren auch auf Russisch, Türkisch, Serbokroatisch und Englisch vorhanden.
Ernährungsfragebogen
Die Erhebung der Ernährung und des Ernährungsverhaltens erfolgte über einen im RKI entwickelten und validierten Food-Frequency-Questionnaire (FFQ). Damit kann die Nahrungsaufnahme in den letzten vier Wochen erfragt werden.
Körperliche Untersuchungen
Die körperlichen Untersuchungen umfassten Basisuntersuchungen wie
- Größe und Gewicht
- Hüft- und Taillenumfang
- Blutdruck- und Pulsmessung.
Im Rahmen eines Jod-Monitorings ist das Schilddrüsenvolumen gemessen worden.
In der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen wurde ein Fahrradergometer eingesetzt, um die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit zu ermitteln.
Bei Teilnehmenden ab 65 Jahre wurden alltagsrelevante körperliche und geistige Funktionen geprüft, zum Beispiel Greifkraft, Balance, Gehgeschwindigkeit, psychomotorische Geschwindigkeit und Konzentrationsvermögen.
Laboruntersuchungen
Von den Teilnehmenden wurden Blut- und Urinproben genommen. Durch die Analyse sollen gesundheitliche Risiken festgestellt werden, die über Befragungen bzw. körperliche Untersuchungen nicht erkannt werden können.
Von Interesse sind dabei die Funktion der Organsysteme, mögliche Störungen des Blutzucker- und Fettstoffwechsels, das Vorliegen allergischer Sensibilisierungen und die Häufigkeit von Antikörpern gegen Infektionserreger im Blut.
Durchführung der Datenerhebungen
In den 180 Studienorten führten zwei mobile, ärztlich geleitete Teams des Robert Koch-Instituts die Datenerhebungen durch. Jedem Team gehörten neben dem Teamarzt eine Untersucherin, eine Medizinisch-Technische Assistentin (MTA) sowie ein/eine Zentrumsinterviewer/in an (s. Abbildung).
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