Mortalitäts-Follow-Up: Ziele
Überlebenszeiten und Todesursachen zählen zu den wichtigsten Kenngrößen der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung und spielen für das Monitoring von Gesundheit weltweit eine Schlüsselrolle.
Die im Rahmen von bevölkerungsbezogenen Gesundheitssurveys mit mehreren Messzeitpunkten erhobenen Daten zur Mortalität und zur Überlebenswahrscheinlichkeit bieten die Möglichkeit, das Mortalitätsrisiko in Zusammenhang zu setzen mit
- soziodemografischen Charakteristika (soziale Lage, Familienstand, Migrationsstatus, Erwerbstätigkeit),
- bestimmten körperlichen und psychischen Krankheiten, Krankheitsrisiken oder Krankheitsvorstufen,
- dem Gesundheitsverhalten oder der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen.
Hierdurch lassen sich zahlreiche Fragestellungen von hoher Relevanz für die Gesundheit der Bevölkerung beantworten. Beispielhaft seien hier genannt:
- Analysen zum relativen Einfluss modifizierbarer Risikofaktoren wie beispielsweise Ernährungsverhalten, Ernährungsstatus und nicht-modifizierbarer Risikofaktoren (z. B. familiäre Belastung);
- Analysen zum Einfluss modifizierbarer Risikofaktoren/Risikokonstellationen auf das Mortalitätsrisiko nach Untergruppen der Bevölkerung (Alter, Geschlecht, soziale Lage);
- Analysen zum prognostischen Wert von Krankheitsfrühstadien, subklinischen Krankheitsstadien oder bislang nicht ärztlich diagnostizierten Erkrankungen (z. B. von Prädiabetes und bislang unerkanntem Diabetes oder einer subklinischen Arteriosklerose).
Die Ergebnisse können wiederum in die Entwicklung evidenzbasierter Präventions- und Versorgungsmaßnahmen einfließen.