Studiendesign
Damit DEGS kontinuierlich aktuelle und bundesweit verallgemeinerbare Gesundheitsdaten liefern kann, sind verschiedene Erhebungszeitpunkte notwendig. Die Datenerhebungen umfassen deshalb zeitversetzt mehrere Wellen, in denen Gesundheitsdaten erfasst werden, die für die Erwachsenen im Alter von 18 bis 79 Jahren repräsentativ sind (Querschnitte).
Die Daten dieser Erhebungswellen liefern für den betreffenden Erhebungszeitraum aktuelle Daten, die es ermöglichen, beispielsweise die Häufigkeit verschiedener Krankheiten zu schätzen und verschiedene Bevölkerungsgruppen miteinander zu vergleichen (Querschnittanalysen). So kann zum Beispiel analysiert werden, ob bestimmte Altersgruppen eher von einem Gesundheitsproblem betroffen sind als andere.
Der Vergleich der Daten aus verschiedenen, repräsentativen Erhebungswellen (Querschnitte) ermöglicht Aussagen über zeitliche Veränderungen in der gesundheitlichen Lage (Trendanalysen). Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob die Verbreitung eines Gesundheitsproblems im Vergleich zu den vorherigen Erhebungszeiträumen eher zunimmt, abnimmt oder stagniert.
Längsschnittkomponente
Das Erkennen von Gesundheitstrends ist wichtig, um Handlungsfelder für die Gesundheitspolitik zu identifizieren. Um Ansätze für die Entwicklung von gesundheitspolitischen Maßnahmen zu entwickeln, sind jedoch auch Erkenntnisse über die Bedingungen gesundheitlicher Veränderungen notwendig.
Hierzu ist es erforderlich, dieselben Studienpersonen zu verschiedenen Erhebungszeitpunkten wiederholt einzubeziehen. So kann ermittelt werden, welche Bedingungen im Lebenslauf mit bestimmten Veränderungen im Gesundheitszustand einhergehen. Auf diese Weise können beispielsweise bestimmte Verhaltensweisen mit der Entstehung von Gesundheitsproblemen in Zusammenhang gebracht werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BGS98 wurden deshalb erneut zu DEGS1 eingeladen.
Befragungen und Untersuchungen vor Ort
In jeder Erhebungswelle finden Befragungen statt. Nicht alle Aspekte lassen sich jedoch durch Befragungen erfassen, d.h. für eine Reihe von Fragestellungen ist es wichtig, zusätzlich auf Messwerte zurückgreifen zu können. In ausgewählten Wellen werden die Befragungen deshalb durch medizinische Untersuchungen und Laboranalysen (z. B. von Blut- und Urinproben) ergänzt.
Die Untersuchungsdaten werden vor Ort durch mobile Teams erhoben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dazu in Untersuchungszentren an ihrem Wohnort eingeladen. Solche Datenerhebungen werden jedoch nicht in jeder Erhebungswelle durchgeführt. Hierzu besteht nicht immer die wissenschaftliche Notwendigkeit. Zudem sind die Erhebungen aufwändig und kostspielig.